Unter einem Hirnaneurysma versteht man sackartige Erweiterungen an bestimmten Stellen der hirnversorgenden Blutgefäße, deren Wand dünn ist und damit die Gefahr in sich birgt, zu platzen und eine schwere Gehirnblutung zu verursachen.
In der Neurochirurgischen und Neuroradiologischen Klinik am Universitätsklinikum Knappschaftskrankenhaus Bochum werden jährlich etwa 100 Patienten mit geplatzten und etwa 30 mit nicht-geplatzten Hirnaneurysmen behandelt. Bei etwa 5% der Bevölkerung ist ein Hirnaneurysma vorhanden, ohne Symptome zu verursachen. Gelegentlich, zum Beispiel im Rahmen einer Kopfschmerz- oder Schwindelabklärung, zeigt sich als Zufallsbefund ein Hirnaneurysma.
Neuere Untersuchungen haben gezeigt, dass nicht alle Hirnaneurysmen behandelt werden müssen, denn die Wahrscheinlichkeit des Aneurysmas zu platzen wird von vielen Faktoren beeinflusst. Eine individuelle Beratung von Experten ist also bei diesem Krankheitsbild von hoher Wichtigkeit.
Sollte eine Behandlung des Aneurysma notwendig sein, erhalten Patienten vom "Neurovaskulären Team" die Behandlungsempfehlung, die zum Teil in der chirurgischen Ausschaltung ("Clipping") und zum Teil aus der endovaskulären Ausschaltung ("coiling") bestehen wird.
Arteriovenöse Malformationen (AVM) werden im Allgemeinen auch als "Blutschwämmchen" bezeichnet. Diese sind meist angeboren und nehmen im Laufe des Lebens an Größe zu.
Faktoren wie Patientenalter, Größe, Lage und Beschaffenheit des Blutschwamms entscheiden darüber, ob und wie sie therapiert wird.
Handelt es sich beispielsweise um eine operativ gut zugängliche Malformation, kann sie durch eine mikrochirurgische Operation komplett entfernt werden. Ist dies nicht der Fall, wird gemeinsam mit den Kollegen aus der Neuroradiologischen und strahlentherapeutischen Klinik ein individuelles Therapiekonzept erstellt. Dies könnte dann beispielsweise bedeuten, dass eine AVM vor einer möglichen chirurgischen oder radiochirurgischen Operation zunächst embolisiert werden muss.
Hirndurchblutungsstörungen entstehen durch eine Einengung oder den Verschluss von hirnversorgenden Blutgefäßen. Dis kann sich durch eine Taubheit oder Schwäche des Gesichts, Arms und / oder Beins, Sprach- oder Verständnisstörungen oder Sehstörungen äußern, die mitunter nur für wenigen Minuten auftreten können.
Bei nachgewiesener chronischer Minderdurchblutung des Gehirns, wie sie zum Beispiel bei der Moyamoya-Erkrankung auftritt, kann dann die Anlage eines Extra-Intrakraniellen Bypasses zur Verbesserung der Blutzufuhr zum Gehirn in Erwägung gezogen werden.