Prof. Dr. Burkhard Dick

Burkhard Dick zum Präsidenten der europäischen Gesellschaft für Katarakt- und Refraktivchirurgie gewählt

Bochumer Augenchirurg steht von 2026 bis 2027 an der Spitze der ESCRS

Prof. Dr. Burkhard Dick, Direktor der Augenklinik am Universitätsaugenklinikum Knappschaftskrankenhaus Bochum, ist zum künftigen Präsidenten der European Society of Cataract and Refractive Surgery (ESCRS) gewählt worden. Die augenärztliche Fachgesellschaft gilt als eine der wichtigsten in der internationalen Ophthalmologie; in den letzten Jahren hat sich der jährliche Kongress der ESCRS zur größten Tagung von Augenärzten und auf Themen der visuellen Wahrnehmung spezialisierten Wissenschaftlern entwickelt. Professor Burkhard Dick, der seit 2006 die Universitätsaugenklinik in Bochum leitet, wurde auf einer Tagung der entscheidenden Gremien und der Führungsebene der ESCRS in Barcelona zum Präsidenten der Gesellschaft gewählt.

Die ESCRS war ursprünglich ein Zusammenschluss von Augenärztinnen und Augenärzten, die auf Operationen des Grauen Stars (Katarakt) und von Fehlsichtigkeiten (Refraktivchirurgie) spezialisiert sind. Heute deckt sie die meisten wichtigen Felder der Augenheilkunde ab; ihr jüngster Kongress in Wien hatte die weltweit höchste Teilnehmerzahl aller augenärztlichen Kongresse im Jahr 2023. Dick wird die ESCRS in den Jahren 2026 und 2027 als Nachfolger der derzeitigen Präsidentin, der portugiesischen Augenärztin Filomena Ribeiro, leiten. Die ESCRS reicht weit über Europa hinaus und hat mehr als 7.000 Mitglieder aus rund 130 Ländern. Mit knapp 600 Mitgliedern ist Deutschland in der Mitgliederstatistik die Nummer Eins, gefolgt vom Vereinigten Königreich mit rund 560 und den Niederlanden mit knapp 440 Mitgliedern. Trotz dieser starken Beteiligung wird Burkhard Dick erst der zweite ESCRS-Präsident aus Deutschland nach dem 1998-1999 amtierenden Professor Dr. Thomas Neuhann aus München sein.

Burkhard Dick hat vor allem aufgrund seiner Pionierarbeit auf dem Gebiet der Kataraktchirurgie ein hohes internationales Renommee: Die Klinik in Bochum ist unter seiner Leitung zu einem Schwerpunktzentrum der lasergestützten Operation des Grauen Stars geworden. Ferner hat Dick zahlreiche neue Instrumente und Intraokularlinsen konzipiert. Auch in der Behandlung des Glaukoms („Grüner Star“) hat die Bochumer Klinik auf dem Gebiet der minimal-invasiven Chirurgie eine Vorreiterrolle übernommen. Grundlagen zu dieser und anderen Augenerkrankungen werden am Bochumer „Institute for Experimental Eye Research“ entwickelt.

Professor Dick zeigte sich über seine Wahl erfreut und erklärte, die europäische wie globale Zusammenarbeit in der operativen Augenheilkunde zum Nutzen für alle Patienten verstärken zu wollen. „Dazu gehört auch und vor allem die Solidarität mit jenen Partnerländern, die nicht über eine so gute augenärztliche Infrastruktur verfügen wie wir in Mitteleuropa“, erklärte Dick und verwies auf ein konkretes Projekt. „Die ESCRS stellt einen Hightech-Simulator zur Verfügung, mit dem junge Ärztinnen und Ärzte üben können, ohne dass ein Fehler einem Patienten schadet. Der momentan in Bochum stehende Simulator wird demnächst nach Serbien gehen; auch Kolleginnen und Kollegen aus der Ukraine haben an ihm lernen können. Dieses vom Krieg heimgesuchte Land unterstützt die ESCRS darüber hinaus auf vielfältige andere Weise.“ Ein weiteres Gegenwartsproblem, bei dem sich die Gesellschaft engagiert und dem Dick die verstärkte Aufmerksamkeit widmen wird, ist der Klimawandel: „Als Augenoperateure stehen wir in der Pflicht, nachhaltig zu arbeiten und den OP-Abfall drastisch zu reduzieren. Hier haben wir bereits Erfolge erzielt, aber es wird noch mehr geschehen – geschehen müssen.“
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