AMD: Free-Photos from Pixabay

Medizin-Tipp

Altersabhängige Makuladegeneration (AMD)

Immer mehr Menschen werden immer älter und erfreulicherweise sind viele Senioren aktiv und fit. Die Schattenseite der längeren Lebenserwartung - für die vor allem der medizinische Fortschritt der letzten ein-, zweihundert Jahre verantwortlich ist - sind Erkrankungen des sehr hohen Lebensalters. Eine solche ist die altersabhängige Makuladegeneration, bekannt unter ihrem Kürzel AMD. Es handelt sich dabei um eine Veränderung im wichtigsten Teil der Netzhaut des Auges, dem Bereich der sogenannten Stelle des Schärfsten Sehens (Makula).

Von dem Leiden, das die Sehschärfe der Betroffenen stetig absinken lässt, gibt es zwei Varianten: eine "trockene" AMD, bei der die für das Sehen so wichtigen Sinneszellen kaputt gehen, und eine "feuchte" Krankheitsform, bei der neue und an dieser Stelle schädliche Blutgefäße entstehen. Es ist einer der größten Durchbrüche in der heutigen Augenheilkunde, dass wir seit einigen Jahren diese Form mit Injektionen neuer Medikamente ins Augeninnere gut behandeln können - an unserer Klinik in Bochum führen wir mehrere Tausend dieser Behandlungen pro Jahr durch. Doch besser als jede Therapie ist es, eine Krankheit gar nicht erst zu bekommen.

Der AMD vorzubeugen ist etwas, was schon viele Jahre vor dem Seniorenalter begonnen werden sollte. Inzwischen ist nachgewiesen, dass eine gesunde Ernährung, die reich an den sogenannten Radikalfängern ist (diese sind vor allem in Gemüse und Obst, aber auch in bestimmten Meeresfischen wie Lachs enthalten), der Entstehung einer AMD entgegen wirken kann. Und wir haben es in der Hand - oder, besser gesagt, auf der Nase - einen Faktor von unseren Augen fern zu halten, der ein Risiko für die AMD darstellt: Licht hoher Intensität. Das Tragen einer Lichtschutzbrille ist Prävention im besten Sinne, denn zu viel Sonnenlicht gilt als "Phototoxizität" - es schädigt unsere Netzhaut. Und natürlich sollte man auch jenes extrem helle Naturprodukt am besten durch eine getönte Brille betrachten, das uns vielleicht in diesem Winter beschert und von vielen erhofft wird: Schnee.

Univ.-Prof. Dr. med. Burkhard Dick
Univ.-Prof. Dr. med. Burkhard Dick
Direktor der Augenklinik
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